Was wäre eine Ballerina ohne Spitzenschuhe, Tutu und Dutt? Der strenge Knoten am Hinterkopf symbolisiert die klassische Tänzerin wie das Schuhwerk und der typische Rock. „En pointe“ schwebt sie über die Bühne; der passende Schuh verlängert optisch das Bein und der Haarknoten legt den Blick auf den grazilen Hals frei. Idealerweise offenbart sich dem Publikum eine anmutige Linie von Kopf bis Fuß. Und zwar bei jeder einzelnen Tänzerin des Corps de ballet, das seinem Namen gerecht werden soll: als einem einheitlichen Körper mit homogenem Look.
Doch auch den Tänzerinnen selbst ist das festgesteckte Haar von Nutzen. Wer hat bei Pirouetten schon gerne Haare im Auge? Und wer die Strähne seiner Partnerin im Mund? Nicht nur machen sich die Tänzerinnen eine Hochsteckfrisur, wenn es die Optik klassischer Ballette erfordert, auch im Training und bei Proben wird das Haar zusammengehalten. Ob mit gedrehtem oder geflochtenem Schopf, etwas höher am Hinterkopf oder tief im Nacken, als ordentliche Schnecke oder zerzaustes Gesteck. Zuweilen lässt sich im Ballettsaal eine Frisur bewundern, die einen Galaabend im Anschluss vermuten lässt. Woanders mag hingegen ein pragmatisches „ich knuddel alles zusammen und stecke vier Haarnadeln rein“ an den Tag gelegt worden sein. Seit der Haarknoten sich zur Trendfrisur gemausert hat, lassen sich beide Versionen problemlos auch nach Probenende tragen. Umgekehrt schaffen der Half Bun (nur die Hälfte der Haare), der Hipster-Dutt (hoch auf dem Scheitel) und der Dounut Bun (mit Kissen) selten den Sprung von der Stuttgarter Königstraße in den Ballettsaal.
Als Modeerscheinung wie als effektive Bändigung der Haarpracht kann der Dutt auf eine lange Geschichte blicken, die bereits in der griechischen Antike beginnt. Eine Hochphase erlebte der Haarknoten in der Renaissance: Königin Elisabeth I. von England und die schottische Königin Maria Stuart trugen ihre Häupter als Trendsetterinnen voran. Doch auch niederes Personal hatte in der folgenden Zeit das Haar fest gebunden. Zweckdienlich zeigte sich der Dutt selbst im 20. Jahrhundert, während ansonsten Bubikopf und Dauerwelle die Mode-Schlagzeilen des Jahrhunderts prägten. Ungeschlagen ist der Knoten im Ballett, aber auch im Kunstturnen, beim Voltigieren oder in der rhythmischen Sportgymnastik; zu gut verbinden sich Optik und Nutzen. Wie praktisch, dass man für Ballett und Freizeit theoretisch nur eine Frisur braucht!
Pia Boekhorst
Doch auch den Tänzerinnen selbst ist das festgesteckte Haar von Nutzen. Wer hat bei Pirouetten schon gerne Haare im Auge? Und wer die Strähne seiner Partnerin im Mund? Nicht nur machen sich die Tänzerinnen eine Hochsteckfrisur, wenn es die Optik klassischer Ballette erfordert, auch im Training und bei Proben wird das Haar zusammengehalten. Ob mit gedrehtem oder geflochtenem Schopf, etwas höher am Hinterkopf oder tief im Nacken, als ordentliche Schnecke oder zerzaustes Gesteck. Zuweilen lässt sich im Ballettsaal eine Frisur bewundern, die einen Galaabend im Anschluss vermuten lässt. Woanders mag hingegen ein pragmatisches „ich knuddel alles zusammen und stecke vier Haarnadeln rein“ an den Tag gelegt worden sein. Seit der Haarknoten sich zur Trendfrisur gemausert hat, lassen sich beide Versionen problemlos auch nach Probenende tragen. Umgekehrt schaffen der Half Bun (nur die Hälfte der Haare), der Hipster-Dutt (hoch auf dem Scheitel) und der Dounut Bun (mit Kissen) selten den Sprung von der Stuttgarter Königstraße in den Ballettsaal.
Als Modeerscheinung wie als effektive Bändigung der Haarpracht kann der Dutt auf eine lange Geschichte blicken, die bereits in der griechischen Antike beginnt. Eine Hochphase erlebte der Haarknoten in der Renaissance: Königin Elisabeth I. von England und die schottische Königin Maria Stuart trugen ihre Häupter als Trendsetterinnen voran. Doch auch niederes Personal hatte in der folgenden Zeit das Haar fest gebunden. Zweckdienlich zeigte sich der Dutt selbst im 20. Jahrhundert, während ansonsten Bubikopf und Dauerwelle die Mode-Schlagzeilen des Jahrhunderts prägten. Ungeschlagen ist der Knoten im Ballett, aber auch im Kunstturnen, beim Voltigieren oder in der rhythmischen Sportgymnastik; zu gut verbinden sich Optik und Nutzen. Wie praktisch, dass man für Ballett und Freizeit theoretisch nur eine Frisur braucht!
Pia Boekhorst


Fotos: TänzerInnen in Schwanensee (oben), auf der Bühne vor einer Bühnenprobe und im Ballettsaal (unten), © Roman Novitzky
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