HEUTE VOR 121 JAHREN wurde der spätere Generalintendant der Württembergischen Staatstheater Walter Erich Schäfer in Hemmingen geboren. Schäfer studierte zunächst auf Wunsch seines Vaters Landwirtschaft, obwohl er sich bereits seit seiner Schulzeit für Theater und Literatur begeisterte. An der Universität Tübingen verfolgte er im Anschluss ein Zweitstudium in Philosophie sowie Kunstgeschichte. Nach seiner geschichts-philosophischen Promotion widmete er sich ganz dem Theater, schrieb eigene Stücke und wurde 1928 Hilfsdramaturg am Stuttgarter Schauspielhaus. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialistischen Volkspartei musste Schäfer Stuttgart verlassen, fand jedoch als Dramaturg zunächst in Kassel, später in Mannheim und Augsburg eine Anstellung. Gleichzeitig schrieb er mit großem Erfolg zahlreiche eigene Theaterstücke und Hörspiele fürs Radio. 1950 wurde er zum Generalintendanten der Württembergischen Staatstheater ernannt. Unter seiner Ägide wurde das Drei-Sparten-Haus zu den erfolgreichsten der Nachkriegszeit. So begeistert am modernen Regietheater wie am Tanz verstand er es, talentierte KünstlerInnen ans Haus zu binden. Auf diese Weise lud er John Cranko nach Stuttgart ein, der im Januar 1961 zum Ballettdirektor ernannt wurde. Cranko reformierte das Stuttgarter Ballett von innen und machte es durch Gastspiele weltweit bekannt. Dabei konnte er auf Schäfer zählen, der bis zu seiner Pensionierung 1972 die Württembergischen Staatstheater leitete. 1981 starb der Schriftsteller, Dramaturg, Hörspielautor und Theaterintendant in Stuttgart.
Foto: Walter Erich Schäfer, John Cranko und Fritz Höver, © Gundel Kilian
Foto: Walter Erich Schäfer, John Cranko und Fritz Höver, © Gundel Kilian
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