Crankos tragischer und viel zu früher Tod 1973 hätte das Ende des „Stuttgarter Ballettwunders“ bedeuten können. Doch der Grundstein für die Fortsetzung seiner Arbeit hatte Cranko bereits gelegt: 1973, kurz vor seinem Tod, hatte er den amerikanischen Choreographen Glen Tetley eingeladen, Hauschoreograph zu werden. Dieser wurde 1974 zum Ballettdirektor ernannt. Stilistisch dem modernen Tanz verpflichtet, hatte Tetley in seiner verhältnismäßig kurzen Amtszeit einen großen und wichtigen Einfluss auf die Geschichte des Stuttgarter Balletts: Ihm gelang es mit Werken wie Voluntaries (1973), Sacre du Printemps (1974) oder Daphnis and Chloe(1975) die Tänzer für eine gänzlich neue Bewegungssprache zu öffnen und ihnen eine aus dem zeitgenössischen Tanz kommende Ästhetik zu vermitteln.