1996 übernahm der gebürtige Kanadier Reid Anderson (geb. 1949) die Intendanz des Stuttgarter Balletts und hat die Erfolgsgeschichte der Compagnie weitergeschrieben. 17 Jahre stand er selbst als Tänzer in Stuttgart unter Cranko, Tetley und Haydée auf der Bühne. Es folgten 10 Jahre als Ballettdirektor beim Ballet British Columbia und dem National Ballet of Canada, bevor er zurück ins Schwabenland kehrte. Unter seiner Ägide stützte sich das Repertoire der Compagnie auf vier Säulen: das Erbe Crankos, Ballettklassiker des 19. Jahrhunderts, Meisterwerke des 20. Jahrhunderts sowie Uraufführungen. Anderson war es sehr wichtig, neue Choreographen und einzigartige Bewegungssprachen zu entdecken. So hat er andere Ästhetiken auf die Bühne gebracht und über 120 Uraufführungen in Auftrag gegeben. Anderson ist zudem bekannt geworden dafür, choreographisches wie tänzerisches Talent früh zu erspähen, junge Künstler zu fördern und Tänzer im Hinblick auf ihre Zukunft jenseits der Bühne zu beraten. Auf diese Weise agierte er in vielfacher Hinsicht als Mentor und hat heutige Ballettdirektoren wie Filip Barankiewicz (Tschechisches Nationalballett), Eric Gauthier (Gauthier Dance/Theaterhaus Stuttgart), Sue Jin Kang (Koreanisches Nationalballett), Ivan Cavallari (Les Grands Ballets Canadiens), Bridget Breiner (Ballett im Revier), Christian Spuck (Ballett Zürich) und Robert Conn (ehemals Ballett Augsburg) bei ihrer Laufbahn nach ihrer Zeit als aktive Tänzer unterstützt.
Zur Spielzeit 2018/19 übergab Anderson den Posten des Ballettintendanten an seinen bisherigen Stellvertreter, den Ballettmeister und ehemaligen Tänzer Tamas Detrich.
Zur Spielzeit 2018/19 übergab Anderson den Posten des Ballettintendanten an seinen bisherigen Stellvertreter, den Ballettmeister und ehemaligen Tänzer Tamas Detrich.